Mischton für „Moment to Moment“ (Claudia Carolin Münch, Louisa Jacobs)

Es ist zwar schon etwas länger her, ich möchte Euch aber diesen Film nicht vorenthalten, den ich vor ein paar Monaten gemischt habe (Text vom Dokfest Kassel):

Welche Auswirkung hat ein spontaner Impuls auf das große Ganze? Fünfzehn angehende Tänzer*innen wagen den Sprung ins Unbekannte und stellen sich der Herausforderung, aus dem Augenblick heraus ein Tanzstück zu kreieren. Unbeirrter Forscherdrang und jede Menge Durchhaltevermögen sind die wichtigsten Voraussetzungen, um die Kunst der Improvisation zu erlernen. Doch wie kann man etwas üben, das nicht vorhersehbar ist? Die Tänzer*innen begegnen in ihrer 2jährigen Ausbildung dem gegenwärtigen Moment, sich selbst – und nicht zuletzt ihrer Lehrerin Lilo Stahl. Zusammen mit ihrem Kollegen Bernd Ka führt Lilo die Tänzer*innen durch den intensiven Ausbildungsprozess und konfrontiert sie kompromisslos. Es gilt jetzt, alte Muster loszulassen. Das Scheitern wird zu einer neuen Qualität und nervös zu sein ist plötzlich der Motor für das Gelingen. Dies zu erkennen, bedeutet für manche bittere Erkenntnis: So tragen etwa Kai und Maija ihre Kämpfe bis in ihre Träume hinein. Der Dokumentarfilm führt die Zuschauer*innen in die faszinierende Welt der getanzten Improvisation, wie sie von Lilo Stahl und Bernd Ka seit 1989 bei ‚bewegungs-art Freiburg e.V‘. gelehrt und gelebt wird. Jeden Tag und jeden Moment entstehen neue Spontanereignisse – von Augenblick zu Augenblick fängt die Kamera die spannende Reise ins Unvorhersehbare ein. Es entsteht ein Porträt von Menschen, die nicht nur leidenschaftlich tanzen. Sie tauchen ein in eine Lebensphilosophie, die dem, was unser gesellschaftliches Leben heute charakterisiert, einen Gegenentwurf bietet. (Claudia Carolin Münch, Louisa Jacobs)

The Brexit Tree: Online Premiere!

The Brexit Tree feiert online Premiere am 04. Februar auf dem Alchemy Film and Arts Festival ! Hier der Link dazu:

https://alchemyfilmandarts.org.uk/continue-watching-the-brexit-tree/

LIVE + PANEL DISCUSSION
4 February 2021, 7pm GMT
ON DEMAND
5 – 7 February 2021

Jan Martinec & Clemens Wilhelm – The Brexit Tree – 80′ – Scotland – 2021 | Captions available 
A weeping willow is planted in the Scottish rural town of Huntly, marking Brexit Day. This film follows the resulting controversy, fault lines throughout Huntly, and the survival of The Brexit Tree. This event is hosted in partnership with Deveron Projects, who produced the Weeping Willow Tree project.

The Brexit Tree: Trailer online!

Die Online-Premiere von „The Brexit Tree“ ist für Anfang Februar geplant, hier gibt es schonmal einen ersten Appetithappen in Form eines Trailers und die Synopsis.

On Brexit Day, a Weeping Willow is planted in the rural town of Huntly, Scotland. This Brexit Tree is a communal art project which causes quite a controversy in the media as well as in the town. 75 national newspapers pick up the story which triggers a long social media debate. Initiated by Deveron Projects and visiting artist Clemens Wilhelm (Berlin) the project dives into the depths of the Brexit conflict. Just like Brexit itself, the planting is postponed three times, and the year-long process mirrors the divisions, troubles and hopes in the Pre-Brexit era. This paradoxical Weeping Willow symbolizes loss and sorrow, but also healing and rebirth. Since the Middle Ages, Weeping Willows are associated with loss and sorrow in Europe, but in China, where these trees originated, they are seen as trees of youth, strength and regeneration. Willows in general are seen as healing trees in many cultures, as their bark contains the basis for Aspirin. Will the Remainers and Brexiteers welcome this Brexit Tree on the banks of the River Deveron? This film follows the fault lines that run through Huntly which appears as a miniature UK. Huntly residents voice their views on Brexit and Scottish independence. What is the role of social media in Brexit? What does the future hold for Huntly? Will the Brexit Tree survive? 

THE BREXIT TREE

Directed & Produced by Jan Martinec & Clemens Wilhelm

Editor: Carla Morelli

Sound: Tobias Böhm, bvft

Camera: Jan Martinec

Color: Ming Xiaoxi

Drone Operator: Alejandro Lopez

Title Design: Franz Reimer 

Teil1: fritz winter. documenta-künstler der ersten stunde

Für die Museumslandschaft Hessen Kassel habe ich gemeinsam mit Kameramann Till Krüger neun kurze Videos aufgenommen, die durch die aktuelle Fritz Winter Ausstellung führen. Da die Ausstellung coronabedingt nicht für das Publikum öffnen kann sind diese Filme die einzige Chance, die sehr gelungene Ausstellung doch zu sehen. Unter dem Video habe ich einen erklärenden Text hinzugefügt (Quelle: Homepage der Museumslandschaft Hessen Kassel)

Mit seinem vielbeachteten Auftritt auf der ersten documenta 1955 wurde Fritz Winter (1905-1976) als einer der wichtigsten deutschen Vertreter der abstrakten Malerei bekannt. Im selben Jahr erhielt er den Ruf auf eine Professur an der Werkakademie in Kassel, wo er bis 1970 lehrte. Er arbeitete eng mit dem Gründer der documenta Arnold Bode zusammen und war zunehmend in die Entscheidungs- und Organisationsstrukturen der Großausstellung eingebunden.
Der ehemalige Schüler von Paul Klee und Oskar Schlemmer am Bauhaus in Dessau war unter den Nationalsozialisten als entartet diffamiert worden. 1949 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der »Gruppe der Gegenstandslosen« ZEN 49 und galt in der Nachkriegszeit als wichtiges Bindeglied zwischen den künstlerischen Avantgarden der Vor- und Zwischenkriegsmoderne und dem postulierten Anspruch des westdeutschen Anschlusses an die internationale Kunstentwicklung.

„Eckis Welt“ (von Olaf Saumer) endlich komplett online!

Noch während meines Studiums entstand unter der Regie von Olaf Saumer der mittellange Dokumentarfilm „Eckis Welt“ über die älteste und größte Videothek der Welt und dessen Besitzer Ecki Baum. Ich habe Ecki damals als ein Stehaufmännchen empfunden, der das Träumen nie verlernt hat. Die Doku hat aber auch einige skurrile Momente und Lacher parat, einmaliges Archivmaterial und einen sympathischen Retro-Charme aus einer netflixfreien Zeit.

Olaf und ich haben den Film zu zweit gedreht und ich erinnere mich an die Drehzeit gerne zurück. Alles war einfach gehalten, die Zusammenarbeit war gut und der Spaßfaktor groß. Olaf hat sowohl Kamera als auch Regie übernommen, ich habe den O-Ton übernommen und auch zahlreiche Kundeninterviews geführt (von denen es eigentlich noch einige mehr gab, die sehr zeigenswert waren).

Leider gabs die Doku fast nirgends öffentlich zu sehen, das ändert sich nun! Hier ist sie in voller Länge zu sehen:

Viel Spaß!