Nachdem ich in den Tontipps 28 und 29 bereits das Thema Stereomikrofonierung gestartet habe, soll es hier nun eine Fortsetzung geben.
Es gibt zwei unterschiedliche Prinzipien für das räumliche Hören und Aufnehmen: Die Intensitätsstereofonie und die Laufzeitstereofonie.
Laufzeitstereofonie
Bei der Laufzeitstereofonie führen Laufzeitdifferenzen des Signals an den beiden Mikrofonkapseln zu ebensolchen Unterschieden bei den Wiedergabelautsprechern. Dies entspricht auch unserem Hören, bei dem die Trommelfelle in einem bestimmten Abstand zueinander stehen und das Signal einer Schallquelle von links eher am linken Trommelfell ankommt als beim rechten (wo es zunächst „um den Kopf laufen“ muss).
Intensitätsstereofonie
Bei der Intensitätsstereofonie sind die Pegelunterschiede des Signals maßgebend. Hier sitzen die Mikrofonkapseln vertikal gesehen genau übereinander und weisen keinerlei Laufzeitunterschiede auf. Ein „lauteres“ Signal von links mit einem um 3 dB höheren Pegel gegenüber rechts, wird später vom Hörer als
halblinks geortet. Überhaupt entspricht diese Art der Signalverarbeitung auch der Verarbeitung in den
Mischpulten und führt letztendlich zu einer besseren Lokalisierbarkeit gegenüber der Laufzeitstereofonie, während diese wiederum ein besseres räumliches Abbild erzeugt.
LAUFZEITSTEREOFONIE UND INTENSITÄTSSTEREOFONIE SIND VERANTWORTLICH FÜR DAS RÄUMLICHE ABBILD UND DIE LOKALISIERBARKEIT IM STEREOPANORAMA!