Rückblick: „Lisanne“ von Lars-Gunnar Lotz (2005)

Für „Lisanne“ habe ich den Originalton und zusätzliche Geräusche aufgenommen. Zum Inhalt:

Marlon will seiner 15-jährigen Schwester Lisanne, die das Down-Syndrom hat, den großen Traum erfüllen, nach Dänemark ans Meer zu fahren. Ein Roadmovie über Konflikte, Behinderung(en) und Geschwisterliebe. 

MARLON, ein 22-jähriger Biologiestudent, soll während des Krankenhausaufenthaltes seiner Mutter auf seine 15-jährige Schwester LISANNE, die das Downsyndrom hat, aufpassen. Er verspricht ihr, ihren lang ersehnten Wunsch nach Dänemark ans Meer zu fahren, zu erfüllen. Doch das ist leichter gesagt als getan zumal sie das erste Mal zu zweit unterwegs sind.
Marlon werden die Eigenschaften seiner Schwester so deutlich bewusst wie nie zuvor und er verspürt zum ersten Mal ein wirkliches Verantwortungsgefühl. Mit ihrer Herzlichkeit und Begeisterung, aber auch mit ihrem eisernen Willen, ihre Wünsche durchzusetzen, – gleich zu Anfang lässt sie sich nicht davon abbringen ihr sperriges Trampolin mitzunehmen – löst Lisannes Verhalten in Marlon gemischte Gefühle aus. Bei einem Zwischenstopp in einem Bistro zeigt Lisanne kompromisslose Willensstärke und Menschlichkeit. Einerseits besteht sie darauf, das auf der Speisekarte angebotene Ketchup für ihre Pommes Frites zu bekommen, andererseits greift sie beherzt und als Einzige in den Streit zwischen dem Barkeeper und seiner Tochter ein, ergreift Partei für das Mädchen und tröstet sie. Marlon hingegen ist mit der Situation überfordert. Kurze Zeit später stoppt eine Autopanne mitten auf der Landstraße die weitere Reise.

Prädikat wertvoll: Jury-Begründung der Filmbewertungsstelle FBW

Lisanne ist eine studentische Produktion, die in der Durchzeichnung der Personen nicht an hochprofessionalisierten Besetzungsmöglichkeiten gemessen werden muss. Die Hauptdarstellerin Lisanne trägt den Film und thematisiert mit ihrer authentischen und nahezu dokumentarisch beobachtbaren Spielweise die Gefühlswelt und die Handlungsweisen der vom Down-Syndrom behinderten Menschen. Dass die Besetzung des Bruders dagegen trotz (oder vielleicht gerade wegen) seines zurückhaltenden Spiels abfällt, ist schade, aber akzeptabel. Auch andere Protagonisten im Schnellimbiss oder etwa der Schalterbeamte wirken holzschnittartig überzeichnet, allerdings nicht untypisch für einen Kurzfilm mit diesen Produktionsbedingungen.
Der Komplex Bahnhof steht beispielhaft für die teilweise mangelhafte Zeitdarstellung, verlangt man eine auf die Realität bezogene Darstellung der zurück gelegten Wegstrecken und des Wortwechsels am Bahnschalter. Sie erweist sich aber als dramaturgische Notwendigkeit für den Spannungsaufbau, damit für Lisanne wiederum genügend Zeit bleibt, den Zug ans Meer zu erreichen.
Die Sprachebene von Lisanne wirkt authentisch und es ist nicht notwendig, dass jeder Satz zu verstehen ist. Viel wichtiger ist, dass die Behinderung von Lisanne sehr liebevoll und authentisch vermittelt wird. Ihre Bockigkeit einerseits und ihre zugewandte Haltung zu ihrem Bruder und zur Tochter des Imbissbesitzers berühren und bringen einen Menschen näher, der sich durch die Behinderung selbst immer treu bleibt. So kann dann auch der Traum vom Meer wahr werden, das Lisanne mit ihrem Bruder erreichen wollte.

REGIE Lars-Gunnar Lotz

BESETZUNG / CAST Emanuele Peters, Lisanne Lotz

ORIGINAL-FILMMUSIK / ORIGINAL SCORE Ralf Schuon

SCHNITT / EDITING Philipp Teubner, Stefan Ebel

BILDGESTALTUNG / DOP Jonathan Rinn, Raphael Wohlgemuth

DREHBUCH / SCRIPT Lars-Gunnar Lotz Jonathan Rinn

TONGESTALTUNG / SOUND DESIGN Tobias Böhm

FESTIVALS

Kinoshock Film Festival, Anapa, Russland

Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest, Deutschland

up-and-coming Internationales Film Festival Hannover, Deutschland

Kurzfilm Festival Hamburg, Deutschland

„Rolan“ International Film Festival for Children and Youth, Yerevan, Armenien (1st price International Youth Film Festival Yerevan)

Xoftex: „What an important Film“

Gerade habe ich dieses Video entdeckt, in dem die Kuratoren die Auswahl von „Xoftex“ für den Wettbewerb des KVIFF58 erklären. „What an important Film“ ist das Schluss-Statement hier. Für Xoftex war ich in weiten Teilen für den Originalton zuständig. Die Trailer zum Film verlinke ich noch anm dieser Stelle.

Das Kassel Convention Bureau stellt die Vielfalt der Stadt Kassel vor

Für zwei Imagefilme des Kassel Convention Bureau habe ich den O-Ton aufgezeichnet. Hier die Videos, Text vom Kassel Convention Bureau.

Kommen Sie mit auf eine faszinierende Entdeckungsreise durch Kassel: In diesem Video verrät Ihnen Thomas Lenz von LENZevents seine besten Insidertipps für die documenta-Stadt.

Welche Branchenkompetenzen bietet euch die Destination Kassel? Im Video stellt euch Kai Lorenz Wittrock, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Kassel, unseren innovativen Wirtschafts- und Forschungsstandort persönlich vor.

Weitere Screenings von „WIR WERDEN ALLE STERBEN!“ von Ben Knight

Dokumentarfilm; D 2024; OT: We're all going to die; Regie: Ben Knight; Drehbuch: Ben Knight, Ralf Stadler; 93 min.; Deutsch/Englische Originalfassung mit dt. UT & Engl. OV; FSK 12

Weitere Aufführungen an folgenden Terminen:

Wiesbaden, Caligari Filmbühne (ExGround) (23.10.2024)

Kassel, Kiezkino im Film-Shop (25.10.2024)

Berlin, Tilsiter Lichtspiele (31.10.2024-06.11.2024)

Leipzig, Luru-Kino in der Spinnerei (31.10.2024-06.11.2024)

Mannheim, Odeon (01.11.2024)
Erlangen, Lamm-Lichtspiele (01.11.2024-02.11.2024)
Heidelberg, Gloria (02.11.2024)
Nürnberg, Casablanca (24.11.2024)
Dornbirn (A), Spielboden (05.06.2025)

Klimakatastrophe, Atomkrieg, Sorge vor Rechtsruck, Faschismus und Bürgerkrieg: Ben lebt und arbeitet als Journalist in Berlin und ihm setzen die andauernden Krisen zu. Also reist er von Berlin nach London, nach Kansas, nach Norwegen und schließlich ins Zentrum des Weltuntergangs, dem Chicxulub-Meteoriten-Krater in Mexiko. Er will von jenen lernen, die sich auf den sozialen und ökologischen Zusammenbruch vorbereiten, ob man sie nun „Prepper“, „Doomer“ oder „Bunkerbewohner“ nennt – die internationale „Collapse-Community“ ist größer als gedacht.

Ein (überwiegend) lustiger Dokumentarfilm von Ben Knight über Weltuntergangsängste und allzumenschliche Coping-Strategien.

(dropout-cinema.org)

Für den Film habe ich die Voice-Overs in Deutsch und Englisch aufgenommen und die Mischung übernommen.

Internationale Premiere und weitere Festivalteilnahmen von „BETONgeflüster“ (Jannis Lenz)

Die internationale Premiere von „BETONgeflüster“ (Regie: Jannis Lenz) fand im internationalen Wettbewerb des „Calgary International Film Festival“ (CIFF) am 21.09. statt. Das CIFF ist ein Oscar-qualifying Festival und eines der größten in Kanada.

https://ciff2024.eventive.org/films/66a2b8b75d933a004fb76187

Anschließend ging es weiter nach Italien, wo der Film beim „Orvieto Cinema Fest“ (OCF) am 26.09. ebenfalls im internationalen Wettbewerb auf der großen Leinwand zu sehen war .

Und last but not least – das „Indie Cork Film Festival“ (ICFF) in Irland zeigt „BETONgeflüster“ im Wettbewerb am 09.Oktober einem großen Publikum.

ICFF: World Shorts 9th / 2pm

 https://indiecork.com/

Für den Film habe ich in Zusammenarbeit mit Christian Wittmoser und Thomas Höhl die Mischung übernommen.

Flugaufnahmen

Aktuell bin ich für einen Dokumentarfilm öfter in Kleinflugzeugen unterwegs. Tontechnisch eine ganz besondere Herausforderung! Der Film wird in 2025 fertiggestellt werden, Details dazu dann an dieser Stelle!

Filme zum Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit

Seit vielen Jahren zeichne ich den Originalton für wissenschaftliche Filme zu den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit auf. Hier als Beispiel ein Statementvideo von Prof. Dr. Andreas Christian Braun, Professor für Human-Environment Interactions am Kassel Institute for Sustainability auf der Homepage handeln-statt-kriminalisieren.com :

Kamera, Schnitt und Produktion: Sascha Mannel

Tonmischung für „Unser Schlumpi“ von Clemens Wilhelm

UNSER SCHLUMPI
(engl. title: OUR SCHLUMPI)
Video
8 min
2024

Through black-and-white photos, the life of a cocker spaniel named Schlumpi offers an intimate portrait of post-WWII Germany, tracing the quiet, unspoken lives of a middle-class couple from the late 1950s to the early 1970s.

As dates and handwritten notes hint at their world, Schlumpi is the constant, an ever-present companion until his death, replaced by Peggy, another spaniel. But as Peggy’s story fades, so too does the album, abruptly ending in empty black pages.

Discovered decades later at a Berlin flea market, this 5 € relic is a haunting glimpse into forgotten lives, human and canine.

Credits:

Actress: Jessica Arseneau

Music: Lauren Camarata, Amanda Fucello, Daniel Fucello

Sound Mix: Tobias Böhm, bvft

Color: Nicolás Rupcich

Director, Producer, Camera, Editor: Clemens Wilhelm

UNSER SCHLUMPI

„We`re all going to die“ nun mit deutschem Voice-Over: Screening-Termine

Für die Dokumentation „We`re all going to die“ von Ben Knight habe ich nun auch das deutsche Voice-Over aufgenommen und in die Tonmischung eingebaut. Sprecher ist der Regisseur selbst. Hier sind die neuen Screening Termine:

September 17, 8pm, Filmkunstmesse, Leipzig (GER)
October 12, 1:30pm, BELIFF Film Fest, London (ENG)

October 23, Wiesbaden, Caligari Filmbühne (ExGround) (GER)