Filmhybrid & Essay „BETONGEFLÜSTER“ von Jannis Lenz feiert Deutschlandpremiere im Wettbewerb der KURZFILMWOCHE REGENSBURG und dem FILMFEST DRESDEN

ZWISCHEN REALITÄT UND FANTASIE: DAS FILMISCHE SPIEL RUND UM EINE URBANE LEGENDE.

„BETONGEFLÜSTER“, der neue Kurzfilm von Autor und Regisseur Jannis Lenz (u.a. „Schattenboxer“, „Schwerelos“, „Wannabe“), feiert im Rahmen der erfolgreichen Filmfestivaltour seine Deutschlandpremiere bei der KURZFILMWOCHE REGENSBURG sowie dem FILMFEST DRESDEN. Der rund 13-minütige Kurzfilm um einen urbanen Mythos wird sowohl in Regensburg als auch in Dresden im offiziellen Wettbewerb gezeigt.

In „BETONGEFLÜSTER“ erzählen Jannis Lenz und sein Team um Nancy Mensah-Offei (Hauptdarstellerin), Roland Fischer (Produzent), Patrick Wally (Bildgestaltung), Ygor Gama (Montage), Christian Wittmoser, Thomas Höhl, Tobias Böhm (Tongestaltung) sowie Jessica Hausner (Dramaturgie) die Geschichte von Nancy: Auf den Spuren einer mittelalterlichen Sage wandelnd, nimmt sie die Zuschauer mit zu einem surrealistischen Spiel in einer Chatgruppe, welche eine Kreatur Gestalt annehmen lässt, die ihre Spuren durch die Großstadt zieht.

Im Verlauf der Handlung gewinnt das urbane Umfeld zunehmend an Bedeutung, so dass soziale und politische Themen die Entwicklung der Geschichte beeinflussen. Das Ergebnis changiert zwischen Realität und Fantasie, zwischen Dokumentarischem und Fiktion, zwischen Spiel und scheinbarer Wirklichkeit. Eine Geschichte, die kein Ende sucht, um sich in den Köpfen der Zuschauer weiterzuspinnen.

Die internationale KURZFILMWOCHE REGENSBURG ist eines der bedeutendsten Kurzfilmfestivals Deutschlands. Jährlich im März präsentiert es eine sorgfältig kuratierte Auswahl herausragender Kurzfilme aus aller Welt und bietet Filmschaffenden sowie Filmbegeisterten eine einzigartige Plattform für kreativen Austausch. Das Festival ist bekannt für seine liebevolle Kuratierung.

Das FILMFEST DRESDEN ist eines der renommiertesten Kurzfilmfestivals in Deutschland und Europa. Es findet jährlich im April statt und hat sich seit seiner Gründung 1989 zu einer bedeutenden Plattform für den internationalen Kurzfilm entwickelt. Das Filmfest ist bekannt für seine exzellente Auswahl an Kurzfilmen, die oft auch später international ausgezeichnet werden. 

Kurator und Screen International Kritiker Neil Young schreibt: „Dieser hochaktuelle und doch zeitlose Film zeugt von Sensibilität, Kunstfertigkeit und Originalität. Jeglicher Zusammenfassung trotzend – die Geschichte eines unbändigen Monsters ließ sich sowohl von Mittelaltersagen als auch von Internetchats inspirieren – schreit dieses Stimmungsgedicht von Autor/Regisseur Lenz förmlich nach der Kinoleinwand. Ein Miniepos, das beim Entfalten seines neofolkloristischen Zaubers bravourös mit dem Breitwandformat umzugehen weiß.“

Weitere Informationen unter: www.kurzfilmwoche.de und www.filmfest-dresden.de

Screening-Termine:

Premiere:                 Sonntag, 23.03., 19:00 Uhr, Andreasstadel (Regensburg)

Wiederholung:           Dienstag, 25.03., 19:00 Uhr, W1-Theatersaal (R)


Premiere:                Donnerstag, 10.04., 19:30 Uhr, Schauburg Leone (Dresden)

Wiederholung:          Samstag, 12.04., 20:15 Uhr, PK Ost Gloria (D)

 „BETONGEFLÜSTER“, ca. 13 Min.

Buch und Regie: Jannis Lenz

Bildgestaltung/Kamera: Patrick Wally

Montage / Schnitt: Ygor Gama

Tongestaltung / Sound: Christian Wittmoser, Tobias Böhm

Komposition: Thomas Höhl

Grafik / VFX: Vanessa Kuhfs, Matthias Weiner

Farbkorrektur: Embel Studio Post

Produktion: Ocean Pictures Filmproduktion (Roland Fischer), Jannis Lenz

Darsteller: Nancy Mensah-Offei, Anja Burghardt, Kamel Jirjawi, Olivia Hild, Akino Distelberger

Sprecher: Dolly Lewis, Béla Baptiste, Hanna Berger

Eine Produktion der Ocean Pictures Filmproduktion in Koproduktion mit Jannis Lenz. Gefördert mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG), der Filmförderungsanstalt (FFA), der Stadt Konstanz (Kulturamt) und German Films.

Weitere Informationen zu „BETONGEFLÜSTER“ unter

https://vimeo.com/918468725 (Teaser-Trailer)

www.betongeflüster-film.de (Homepage)

Voice Over Aufnahmen für Xoco

Für die aus dem Jahr 2012 stammende Animation „Xoco, The Kid Who Loved Being Bored“ des Künstlers Mario Garcia Torres habe ich eine deutsche Voice Over Stimme aufgenommen.

Das Video ist aktuell zu sehen in der Ausstellung:

MARIO GARCÍA TORRES 
A HISTORY OF INFLUENCE

15. März – 27. Juli 2025

Ausgangspunkt vieler Arbeiten von Mario García Torres, der 1975 in Monclova geboren wurde und heute in Mexiko-Stadt lebt, sind die Werke sowie das Wesen historischer Künstler*innen, insbesondere von Vertreter*innen der Konzeptkunst, der Arte Povera oder der Institutionskritik. Unter Einsatz verschiedener Medien wie Film, Diaprojektion, Fotografie, Klang, Text, Skulptur oder Malerei analysiert er künstlerisches Material – Werke, Dokumente, Haltungen, Strategien und Mythen, um daraus neue Geschichte wie auch Geschichten zu ersinnen. Auf diese Weise gelingt es García Torres, ungewohnte Perspektiven auf die Vergangenheit zu eröffnen und vermeintlich allgemeingültige Wahrheiten zu hinterfragen. Dabei sind seine Arbeiten oftmals von einem subtilen, scharfsinnigen Humor durchdrungen.

(Quelle Text und Bilder: Homepage Museum Fridericianum)

„Wir werden alle sterben“ (Ben Knight): Neue Screening Termine

Die „mostly funny documentary“, für die ich die Voice-Over Aufnahmen und die Hauptmischung übernommen habe, lief dieses Jahr bereits in Berlin im Z-inema (14.01.2025) und in der VHS Worms (15.01.2025). Nun stehen weitere Planungen an für das Luru-Kino in der Spinnerei in Leipzig, den Filmpalast Astoria in Zwickau und den Filmpalast in Görlitz – Termine folgen! Und vier Termine stehen bereits fest:

Hamburg, Lichtmess-Kino (13.02.2025)
Brühl, Zoom-Kino (26.02.2025)
Aachen, Apollo (01.04.2025)
Dornbirn (A), Spielboden (05.06.2025)

„THE BREXIT TREE“ von Clemens Wilhelm und Jan Martinec wird in Edinburgh gezeigt

Für den abendfüllenden Film habe ich die Mischung übernommen. Hier der offizielle Text zum Screening:

Mote 102 präsentiert am 31.01.2025, dem fünften Jahrestag des Brexit, „THE BREXIT TREE“ von Jan Martinec & Clemens Wilhelm. Vorführung: Freitag, 31. Januar, 18.30 Uhr (Türen öffnen um 18 Uhr)

Buchen Sie hier: www.eventbrite.com/e/the-brexit-tree-tickets

Besuchen Sie uns zu einer exklusiven Vorführung von The Brexit Tree, einem zum Nachdenken anregenden Film, der die persönlichen und sozialen Folgen des Brexit anhand der Geschichte einer Trauerweide untersucht, die am 31. Januar 2020, dem Tag des Austritts Großbritanniens aus der EU, gepflanzt wurde. Dieses gemeinschaftliche Pflanzprojekt symbolisiert Verlust und Trauer, aber auch Heilung und Wiedergeburt und markierte den historischen Tag mit einem friedlichen Treffpunkt neben dem Fluss Deveron in der kleinen Stadt Huntly in Aberdeenshire. Dieser Film lädt uns ein, über die Auswirkungen der politischen Umwälzungen nachzudenken, die Großbritannien im Vorfeld und nach dem Brexit neu geprägt haben. Nehmen Sie nach der Vorführung an einer lebhaften Diskussion mit dem Kurator, den Filmemachern und dem Publikum teil, während wir tiefer in Themen wie Identität, Politik und persönliche Transformation in einer Welt nach dem Brexit eintauchen. Clemens Wilhelm, Jan Martinec und die Kuratoren Claudia Zeiske und Francis McKee werden anwesend sein.

„Point Blank“ von Julia Charlotte Richter ist aktuell in Bari zu sehen (und zu hören!)

Aktuell ist die Videoarbeit Point Blank von Julia Charlotte Richter in Bari (Italien) als Teil einer Gruppenausstellung zu sehen. Ich habe dafür den O-Ton aufgenommen und die Mischung übernommen. Hier mehr zur Ausstellung:

DESERTI

Shirin Abedinirad / Elisabetta Di Sopra / Julia Charlotte Richter / Eleonora Roaro / Raeda Saadeh / Sira-Zoé Schmid

Eine Gruppenausstellung mit sechs Künstlern verschiedener Nationalitäten, die sich entschieden haben, ihre Werke in den Wüsten unseres Planeten anzusiedeln.

18. Januar – 28. Februar 2025
Muratcentoventidue-Artecontemporanea
Via G. Murat 122/b – Bari (Italien)

Eröffnung: 18. Januar, 19 Uhr

Öffnungszeiten:
Sonntag, Montag, Dienstag, Samstag nur nach Vereinbarung /
Mittwoch, Donnerstag, Freitag von 18.00 bis 20.00 Uhr

Hörstück-Performance am Sonntag 12.01. 16:30 im Archiv der Avantgarden in Dresden: „WAMS – Zehn Lieder für Helena Syrkus“

Das Hörstück „WAMS – Zehn Lieder für Helena Syrkus“ ist der Ausgangspunkt einer klanglichen Entdeckungsreise ins „Weekendhuischen“ des Architektenpaares Syrkus am Fluss Narew. Mit Bandmaschine, Wasserharfe, Kaoss-Pad und Tenori-On erkunden der Filmtonmeister, Sounddesigner und Geräuschemacher Tobias Böhm und das Künstler*innen-Duo WIRKUSPRIES den Ort der Erzählung gelebter Architekturgeschichte, nördlich von Warschau. Wir laden Sie herzlich zu einer Klangperformance ein, die die Zeit des Aufbruchs der Moderne durchquert, die Jahre des Zweiten Weltkriegs und die der Blockbildung danach.

  • Treff: Ausstellungsbereich
  • Teilnahmegebühr: ohne Teilnahmegebühr (zzgl. Eintritt)
  • Kontakt: ada@skd.museum

Rückblick: Elysium von Sun & Egg (Yun Li, Xin Sun)(2009)

Gelangweiltes Monster trifft auf farbige Kugel

„We are all ordinary people. However, we are willing to believe that somewhere in the world there is the Elysium, for which we could leave everything behind.“

Für den Aniamtionsfilm Elysium von Xin Sun und Yun Li habe ich das Sounddesign und die Mischung übernommen. Uraufführung war am 13.11.2009 beim Kasseler Dokumentar- und Videofest. Die Jury der FBW vergab das Prädikat „wertvoll“ mit folgender Begründung:

Wohl sehr traurig ist der Alltag des Protagonisten. Er steht auf, geht zum Fenster, putzt sich die Zähne und gießt den Kaktus, um dann dröge aus dem Fenster zu schauen, ob irgend etwas passieren könnte. Und da kommt die Erleuchtung im wahrsten Sinne des Wortes an seinem Fenster als herrlicher roter Funke vorbei. Seine grau gezeichnete Alltagswelt verwandelt sich zum strahlend farbigen Elysium, aus dessen Glückseeligkeit er aber wieder fällt, ja fallen muss.

In seiner einfachen Zeichnung, aber auch sehr schönen Farbgestaltung, ist dieser kleine Übungsfilm eine sehr stimmige Arbeit, die auch als Metapher für die kurze Zeit eines Drogenrausches dienen mag.

Die Übergänge von der schwarz-weißen Welt in das farbige Elysium und vor allem wieder zurück sind besonders gut gelungen. 

Gelangweiltes Monster trifft auf farbige Kugel

„We`re all going to die“: Mehrere Screenings in Kassel mit Regisseur Ben Knight

Die Dokumentation von Ben Knight wird mit dem Untertitel „A mostly funny documentary“ beworben. Ich habe die Hauptmischung übernommen und das englische und deutsche Voice Over aufgenommen. In Kassel ist der Film nun eine ganze Woche lang im Filmpalast zu sehen:

Kassel, Kiezkino im Film-Shop (25.10.2024) mit Ben Knight
Kassel, Filmpalast (31.10.2024-06.11.2024)

„The End of something“ und „Unser Schlumpi“ (beide von Clemens Wilhelm) gewinnen beim IN OUT Festival im Centre for Contemporary Art Laznia Gdańsk!

Clemens Wilhelm hat beim IN OUT Festival im Centre for Contemporary Art Laznia Gdańsk mit „The end of something“ den Hauptpreis gewonnen! Während ich bei dem Film für kleine Tonkorrekturen zuständig war, habe ich für „Unser Schlumpi“ die Mischung übernommen. „Unser Schlumpi“ feierte -ebenfalls beim IN OUT- Premiere und gewann gleich die Lobende Erwähnung! Gratulation Clemens!

„Planet Pubertät“ von Lara Rohde gewinnt den XR Science Award in der Kategorie Psychologie und Gesundheit

„Planet Pubertät“ von Lara Rohde ist ein interaktives VR-Serious-Game, das sich an Kinder und Jugendliche jeden Geschlechts im Alter von 9-14 Jahren richtet.

Das Spiel hat nun den XR Science Award 2024 in der Kategorie Psychologie und Gesundheit gewonnen! Ich habe die Voice Overs angefertigt und Lara bei der Sprachregie unterstützt. Das DIVR e.V. ist ein bundesweit aktiver gemeinnütziger Verein, der sich mit den Potentialen von XR-Technologien (Virtual Reality, Augmented Reality und Mischformen daraus) auseinandersetzt. Der Verein strebt danach, den Einsatz der besagten Technologien zum Wohle der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft aktiv zu unterstützen und mitzugestalten.

Die Hälfte aller Menschen menstruiert im Lauf ihres Lebens. 90% aller Menstruierenden leiden unter Menstruationsbeschwerden. Eine frühzeitige Aufklärung vor der ersten Menstruation kann diese Zahl verringern, mehr Lebensqualität schenken, Gelder im Gesundheitssektor sparen und für mehr Gleichberechtigung sorgen. Durch die Verwendung von Virtual-Reality Brillen wird ein geschützter Raum geschaffen, Gruppendynamiken ausgeblendet, ggf. die Weitergabe von Tabuempfindungen durch Lehrende unterbrochen, Außenreize reduziert und das erlebte von den Nutzer*innen als eigene Erinnerung abgespeichert.

Begleitet von Nova, einem circa 11 Jahre alten Sternen-Mädchen bewegen wir uns in sechs Kapiteln auf und im Planet Pubertät. Dabei erklärt uns die Stimme aller Menstruierenden was es mit der Menstruation und den Zyklus auf sich hat. Da Nova vor kurzem selbst das erste Mal menstruierte kann sie bereits ein paar nützliche Tipps und Tricks beisteuern. Wir entdecken die Planetenoberfläche im Weltall, eine Höhle sowie die Unterwasserwelt des roten Ozeans. Dabei lernen wir, dass die Hälfte aller Menschen im Laufe ihres Lebens menstruiert, wie der Zyklus in den Geschlechtsteilen funktioniert, welche Auswirkungen Hormone auf unsere Gefühle haben, welche Beschwerden während des Zyklus auftreten können und wie wir diese lindern können. Außerdem werden verschiedene Hygieneprodukte vorgestellt und gemeinsam darüber nachgedacht, warum so wenig Menschen offen über Menstruation sprechen. Das Spiel endet mit einem Feuerwerk, mit dem Nova und die Nutzerin feiern, dass sie, wenn sie möchten, durch ihre Menstruation die Superkraft besitzen, Kinder zu bekommen.

https://divr.de/award/rueckblick-xr-science-award-2024/

Rückblick: „Lisanne“ von Lars-Gunnar Lotz (2005)

Für „Lisanne“ habe ich den Originalton und zusätzliche Geräusche aufgenommen. Zum Inhalt:

Marlon will seiner 15-jährigen Schwester Lisanne, die das Down-Syndrom hat, den großen Traum erfüllen, nach Dänemark ans Meer zu fahren. Ein Roadmovie über Konflikte, Behinderung(en) und Geschwisterliebe. 

MARLON, ein 22-jähriger Biologiestudent, soll während des Krankenhausaufenthaltes seiner Mutter auf seine 15-jährige Schwester LISANNE, die das Downsyndrom hat, aufpassen. Er verspricht ihr, ihren lang ersehnten Wunsch nach Dänemark ans Meer zu fahren, zu erfüllen. Doch das ist leichter gesagt als getan zumal sie das erste Mal zu zweit unterwegs sind.
Marlon werden die Eigenschaften seiner Schwester so deutlich bewusst wie nie zuvor und er verspürt zum ersten Mal ein wirkliches Verantwortungsgefühl. Mit ihrer Herzlichkeit und Begeisterung, aber auch mit ihrem eisernen Willen, ihre Wünsche durchzusetzen, – gleich zu Anfang lässt sie sich nicht davon abbringen ihr sperriges Trampolin mitzunehmen – löst Lisannes Verhalten in Marlon gemischte Gefühle aus. Bei einem Zwischenstopp in einem Bistro zeigt Lisanne kompromisslose Willensstärke und Menschlichkeit. Einerseits besteht sie darauf, das auf der Speisekarte angebotene Ketchup für ihre Pommes Frites zu bekommen, andererseits greift sie beherzt und als Einzige in den Streit zwischen dem Barkeeper und seiner Tochter ein, ergreift Partei für das Mädchen und tröstet sie. Marlon hingegen ist mit der Situation überfordert. Kurze Zeit später stoppt eine Autopanne mitten auf der Landstraße die weitere Reise.

Prädikat wertvoll: Jury-Begründung der Filmbewertungsstelle FBW

Lisanne ist eine studentische Produktion, die in der Durchzeichnung der Personen nicht an hochprofessionalisierten Besetzungsmöglichkeiten gemessen werden muss. Die Hauptdarstellerin Lisanne trägt den Film und thematisiert mit ihrer authentischen und nahezu dokumentarisch beobachtbaren Spielweise die Gefühlswelt und die Handlungsweisen der vom Down-Syndrom behinderten Menschen. Dass die Besetzung des Bruders dagegen trotz (oder vielleicht gerade wegen) seines zurückhaltenden Spiels abfällt, ist schade, aber akzeptabel. Auch andere Protagonisten im Schnellimbiss oder etwa der Schalterbeamte wirken holzschnittartig überzeichnet, allerdings nicht untypisch für einen Kurzfilm mit diesen Produktionsbedingungen.
Der Komplex Bahnhof steht beispielhaft für die teilweise mangelhafte Zeitdarstellung, verlangt man eine auf die Realität bezogene Darstellung der zurück gelegten Wegstrecken und des Wortwechsels am Bahnschalter. Sie erweist sich aber als dramaturgische Notwendigkeit für den Spannungsaufbau, damit für Lisanne wiederum genügend Zeit bleibt, den Zug ans Meer zu erreichen.
Die Sprachebene von Lisanne wirkt authentisch und es ist nicht notwendig, dass jeder Satz zu verstehen ist. Viel wichtiger ist, dass die Behinderung von Lisanne sehr liebevoll und authentisch vermittelt wird. Ihre Bockigkeit einerseits und ihre zugewandte Haltung zu ihrem Bruder und zur Tochter des Imbissbesitzers berühren und bringen einen Menschen näher, der sich durch die Behinderung selbst immer treu bleibt. So kann dann auch der Traum vom Meer wahr werden, das Lisanne mit ihrem Bruder erreichen wollte.

REGIE Lars-Gunnar Lotz

BESETZUNG / CAST Emanuele Peters, Lisanne Lotz

ORIGINAL-FILMMUSIK / ORIGINAL SCORE Ralf Schuon

SCHNITT / EDITING Philipp Teubner, Stefan Ebel

BILDGESTALTUNG / DOP Jonathan Rinn, Raphael Wohlgemuth

DREHBUCH / SCRIPT Lars-Gunnar Lotz Jonathan Rinn

TONGESTALTUNG / SOUND DESIGN Tobias Böhm

FESTIVALS

Kinoshock Film Festival, Anapa, Russland

Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest, Deutschland

up-and-coming Internationales Film Festival Hannover, Deutschland

Kurzfilm Festival Hamburg, Deutschland

„Rolan“ International Film Festival for Children and Youth, Yerevan, Armenien (1st price International Youth Film Festival Yerevan)

Xoftex: „What an important Film“

Gerade habe ich dieses Video entdeckt, in dem die Kuratoren die Auswahl von „Xoftex“ für den Wettbewerb des KVIFF58 erklären. „What an important Film“ ist das Schluss-Statement hier. Für Xoftex war ich in weiten Teilen für den Originalton zuständig. Den Trailer zum Film verlinke ich noch an dieser Stelle.